Willkommen in der Welt der Francophonies! Vielleicht bist du hier, weil du dich fragst was „Francophonie“ überhaupt bedeutet. Kein Problem – auf diese Seite findest du alle Antworte auf deine Fragen.
Was sind die „Francophonies“?
Mit Francophonies bezeichnet man in erster Linie die Gemeinschaft von Menschen, die Französisch sprechen, ob als Muttersprache oder als gelernte Zweitsprache. Insgesamt sind das 322 Millionen Menschen, verteilt auf 5 Kontinenten.
Die Organisation Internationale de la Francophonie (OIF) bildet das institutionelle und politische Rückgrat der Francophonies, da sie Kooperation in Politik, Bildung, Wirtschaft und Kultur zwischen seinen 88 Mitgliedstaaten (d.h. aktive Mitglieder, Beobachter, oder assoziierte Mitglieder) fördert: der Austausch von Ideen und gemeinsamen Werten, Konfliktprävention, die Förderung von Rechtsstaatlichkeit und die Gewährleistung der Menschenrechte gehören zu den Prioritäten der OIF.
Durch diesen Austausch werden die Francophonies zu einem Raum der Offenheit, Toleranz und kulturellen Vielfalt. Auch kleinere Strukturen wie die Maison des Francophonies bringen durch ihre Projekte große Ideen auf eine menschliche Ebene: Ob Musik, Theater, Festivals oder Workshops, es gibt viel zu entdecken und viele neue Leute kennenzulernen.
Die Francophonies, das sind…
– 322 Mio. Menschen weltweit
– 88 Länder, die zur Organisation Internationale de la Francophonie (OIF) gehören
– 5 französischsprachige Kontinente: Europa, Afrika, Amerika, Asien, Ozeanien
– 143 Mio. Menschen, die Französisch lernen oder auf Französisch lernen
– Französisch ist die 4. meistgenutzte Sprache im Internet, und 3. wichtigste Sprache im Geschäftswelt
(Zahlen von 2022)
Warum sind Francophonies wichtig?
Französisch verbindet nicht nur einflussreiche Länder, wie vier der europäischen Staaten (Frankreich, Belgien, die Schweiz und Luxemburg) oder z.B. Kanada, sie ist auch eine der offiziellen Sprachen mehrerer bedeutsamer Organisationen wie die Vereinten Nationen, die NATO, die EU , die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder auch die Welthandelsorganisation (WTO). Die Weitläufigkeit und der Einfluss der Francophonies bietet den Ländern Entwicklungsmöglichkeiten und dadurch den Menschen professionelle wie persönliche Perspektiven an : Reisen, die Entdeckung neuer Orte, Job-Suche in mehreren Ländern, der Austausch von Ideen…somit ist Französisch innovationsfördernd.
Französisch ist eine der wenigen Sprachen der Welt, die auf jedem Kontinent gelernt und gesprochen wird. Die stärkste Präsenz hat sie in Afrika, nördlich sowie südlich der Sahara, wo vielerorts Französisch Zweitsprache ist und täglich gesprochen wird. Da dort die Geburten- und Einschulungsraten stets wachsen, rechnen Experten damit, dass Französisch weltweit von immer mehr Menschen gesprochen werden wird.
Afrika ist entscheidend für die Zukunft der Francophonies, auch weil diese in einem mehrsprachigen und multikulturellen Raum verankert sind: ein verantwortungsvoller Umgang mit der Geschichte und Gegenwart des Kontinents und die Wertschätzung seiner vielen Sprachen und Kulturen ist entscheidend für das gute Zusammenleben aller Gemeinschaften.
Gibt es eine Francophonie in Deutschland?
Die Francophonies in Deutschland, das sind:
– 12,47 Mio. Menschen aus französischsprachigen Ländern
– 1,40 Mio. Schüler*innen
– 93 Bilinguale Schulprogramme bundesweit
– 5 europäische Grenzen
Nach Frankreich leben in keinem anderen Land der EU so viele Französischsprachigen wie in Deutschland: 12.467 Mio. Menschen – das sind etwa 14.88% der in Deutschland lebenden Bevölkerung – bilden für die Francophonies eine wichtige Gemeinschaft. 2017 wohnten in Deutschland 116.000 Personen, die aus unserem Nachbarland Frankreich stammen. Dies ist ein Hinweis für die Vielfältigkeit der „frankophonen“ Gemeinschaft(en) in Deutschland und für die Attraktivität des Landes für diese Bevölkerungen. Dazu ist der französischsprachige Raum ein essenzieller wirtschaftlicher Partner Deutschlands.
Bestärkt werden die Francophonies in Deutschland durch die 1.40 Mio. Schüler·innen, die im Schuljahr 2018-19 an Französisch Unterricht teilgenommen haben, sowie durch die Schulen, die bilinguale Schulprogramme anbieten: allein in Berlin sind es 7, bundesweit sind es 93. Es besteht also eine enge Verbundenheit zwischen Deutschland und der Francophonies, die man ganz besonders in Bundesländern wie dem Saarland beobachten kann.
Dennoch und obwohl Deutschland Grenzen mit 5 Mitgliedsstaaten der OIF teilt (Frankreich, Belgien, die Schweiz, Luxemburg und Österreich) und eine sehr enge Partnerschaft mit vielen Mitgliedern der Francophonies genießt, ist es kein Mitglied bzw. Beobachtungsmitglied der Francophonies.
Noch eine Kleinigkeit: Francophonies im Plural?
Ein kleines Detail, das einen großen Unterschied macht: Für uns gibt es nicht nur eine Francophonie sondern mehrere, daher Francophonies mit „s“ am Ende! In vielen Ländern werden neben Französisch noch weitere Sprachen gesprochen, auch als Muttersprache. In Senegal, in der Schweiz oder in Kanada gibt es z.B. mehrere offizielle Landessprachen. Dazu kommen linguistische Entwicklungen und Eigenschaften des lokal gesprochenen Französisch vor. Diese Sprachen, Kulturen und Dialekte zu respektieren, zu berücksichtigen und sichtbar zu machen ist uns wichtig, daher reden wir von Francophonies im Plural.